Keine Rodung im Dannenröder Forst – Keine A49!
Im Dannenröder Forst in Nordhessen ist ein bunter Mischwald in der Gefahr, von der schwarz-grünen Landesregierung gerodet zu werden: Trotz Klimakrise soll eine Autobahn – die A49 – mitten durch den Wald gebaut werden. Um dies zu verhindern, organisieren sich immer mehr Menschen in den unterschiedlichsten Initiativen, überwiegend lokal, teilweise auch bundesweit. So gibt es eine Waldbesetzung, die Bürger*inneninititative "Keine A49", das Soli-Bündnis "Wald statt Asphalt" und das brandneue Aktionsbündnis "Autokorrektur", dem auch Attac als Teil von Sand im Getriebe angehört. All diese Akteure starten in enger Zusammenarbeit die Kampagne "Wald statt Asphalt" und rufen zu verschiedenen Aktionen auf. Schließt Euch an!
Dezentrale Aktionsidee gegen Schwarz-Grün
Mit dieser Aktion könnt ihr direkt bei euch für Ort dazu beitragen, den Druck auf die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen zu erhöhen! Einfach und mit wenigen Leuten umsetzbar; Motto: "Schwarz-Grün: Dunkle Aussichten für das Klima!".
Adbusting und Aktion am 25. Januar in Frankfurt am Main
Mit lauten Kettensägen-Geräuschen und Sägespänen empfingen Attacies die Grünen vor ihrem Parteitag an der Frankfurter Messe. Der Weg vom Frankfurter Hauptbahnhof – sofern die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht mit dem Auto erfolgte – bis zum Messegelände wurde dank Aktivist*innen von Attac und dem Künstler*innen-Kollektiv "Dies Irae"von einer Adbusting-Aktion begleitet.
Adbusting & Straßenprotest: Aktionen gegen die A49 am 28.10.
28.10.: Anlässlich der Sitzung des hessischen Umweltausschusses protestieren Attacies heute gegen den Bau der A49 und richten sich vor allem gegen die Grünen in Hessen: Die angebliche "Klimapartei" verrät dort ihre Ziele, trägt in der schwarz-grünen Regierungskoalition mit, einen Wald für eine Autobahn zu roden und verantwortet den unverhältnismäßigen Polizeieinsatz mit zusätzlicher Infektionsgefahr angesichts der steigenden Corona-Zahlen.
Deshalb haben Aktivist*innen von Attac und dem Künstler*innen-Kollektiv "Dies Irae" in der Nacht zu Mittwoch in hessischen Städten wie Frankfurt/M., Darmstadt, Wiesbaden, Offenbach, Marburg, Gießen oder Kassel gefälschte Grünen-Plakate aufgehängt. Neben dieser Adbusting-Aktionen fand am Nachmittag eine gemeinsame Kundgebung mit Fridays for Future vor dem hessischen Landtag in Wiesbaden statt unter dem Motto "Bäume statt Schlagstöcke – Dannenröder Wald retten, keine A49!".
>> Newsmeldung zu den Attac-Aktionen
>> Plakatmotive (pdf; frei bei Quellenangabe www.attac.de): Räumung | Baumstumpf | Knüppel | Harvester
Adbusting in Frankfurt/Main
Presseberichte über die Aktionen am 28.10.
29.10., junge Welt: "Umweltbewegung gegen Grüne"
28.10., taz: "Aktivist*innen attackieren Grüne"
28.10., Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Wahlplakat-Satire gegen 'Bündnis A49/Die Grünen'"
28.10., rtl.de: "Umweltaktivisten nach Abseilaktion in U-Haft: Proteste"
27.10., Alsfelder Allgemeine: "Aktionen gegen Weiterbau der A49"
27.10., Frankfurter Rundschau: "Autobahn 49: U-Haft nach Autobahnblockade"
Aktion vorm Landtag in Wiesbaden
Fotos: Philipp Eichler, Verwendung frei unter Angabe von www.attac.de
Adbusting in Wiesbaden
Adbusting in Kassel
Adbusting in Darmstadt
Adbusting in Marburg
Die Autobahn A49 soll Gießen und Kassel verbinden und westlich von der bereits bestehenden Verbindung durch die A5/A7 gebaut werden. Seit 40 Jahren gibt es Widerstand gegen dieses Projekt. Bürger*inneninitiativen wie die Schutzgemeinschaft Gleental e.V. weisen seit langem auf die untragbaren Auswirkungen für Umwelt und Menschen in der Region hin. Sie zeigen Mängel in der Planung auf und organisieren Proteste. Die Planung der Autobahn stammt noch aus einer Zeit, in der Kritik an der im Wesentlichen aufs Auto ausgerichteten Verkehrspolitik gesellschaftlich kaum durchdrang. Heute ist hingegen zunehmend gesellschaftlich anerkannt, dass immer mehr Straßen für den motorisierten Individualverkehr kein Modell für die Zukunft ist, sondern einen klimagerechte Mobilität für alle auf Fuß-, Fahrrad- und öffentliche Verkehre setzen muss.
Zwischen Stadtallendorf und Gemünden soll nun das nächste Teilstück der A49 quer durch ein FFH-Naturschutzgebiet und ein wichtiges Trinkwasserschutzgebiet gebaut und dafür rund 100 Hektar Mischwald gerodet werden. Im September 2019 haben Aktivist*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung den Wald besetzt und damit begonnen Bauhäuser zu bauen. In ihrer Erklärung zur Aktion schreiben sie: „Wir begrüßen ausdrücklich auch den teilweise jahrzehntelangen Widerstand und die Bemühungen der lokalen Bürgerinitiativen und Umweltverbände vom Aktionsbündnis “Keine A49”. Wir haben uns für diese Form des Widerstands entschieden, weil andere Protestformen (wie Demonstrationen, Petitionen, Klagen und Appelle an politische Entscheidungsträger*innen) den Ausbau der A49 bisher leider nicht aufhalten konnten und mit den Rodungen nun Fakten geschaffen werden sollen. Veränderung braucht mutiges und entschlossenes Handeln – deswegen besetzen wir!“
Parallel zu Waldbesetzung wurden auch andere Formen des Widerstandes gegen die A49 intensiviert. Seit Oktober 2019 finden regelmäßig Mahnwachen und Waldspaziergänge statt und das Soli-Bündnis „Keine A49“ wurde gegründet.
Ab dem 1. Oktober 2020 muss damit gerechnet werden, dass die Rodungsmaschinen anrücken: In den Waldstücken “Herrenwald” bei Stadtallendorf, dem “Gerichtswald” bei Dannenrod und dem “Maulbacher Wald” bei Maulbach. Aus diesem Grund haben sich verschiedene bundesweite Akteure wie Fridays for Future, Ende Gelände, Sand im Getriebe und Aktion Schlagloch zum Aktionsbündnis "Autokorrektur" zusammen geschlossen und auf einer Pressekonferenz am 7. August 2020 angekündigt, massive Proteste und vielfältigen Widerstand gegen die Rodung zu organisieren – im Rahmen einer Kampagne, die am 21. August mit einem dezentralen Aktionstag starten soll (s. o.).
Presseberichte
21.9., Zeit Campus: "Dannenröder Forst: Vorm Baumhaus steht die Polizei"
13.8., Neues Deutschland: "Autokorrektur: Vom Hambi zum Danni"
7.8., Alsfelder Allgemeine: "Unterstützung für Waldbesetzer"
4.8., taz.de: "Autobahnbau bedroht Wald. Der neue Hambi ist in Hessen"
16.7., Hessenschau: "Baumbesetzer im Dannenröder Forst stellen sich auf Eskalation ein"
24.6., Hessenschau: "Ausbau der A49: Rodungen und Baubeginn noch in diesem Jahr"
Weiterführende Links
Waldbesetzung: https://waldstattasphalt.blackblogs.org/
Mahnwache Dannenröder Forst: https://www.mahnwache-dannenröderforst.de/
Aktionsbündnis Keine A49: http://www.aktionsbuendnis-keine-a49.de/
Aktionsbündnis Autokorrektur: Erklärung & Vorstellung
Folgende Gruppen sind Teil der Bündnisse:
Aktionsbündnis "Keine A49!", Aktivist*innen aus dem Dannenröder Wald, Ende Gelände, Sand im Getriebe mit Attac, Extinction Rebellion Deutschland, Aktion Schlagloch, Danni Soli Gruppen in Berlin, Marburg und Leipzig sowie Ortsgruppen von Greenpeace und Fridays for Future.
++ Was bisher geschah ++
jeden Sonntag, 14 Uhr Waldspaziergang für Interessierte (Treffpunkt: Mahnwache am Dannenröder Forst)
4. Oktober 2020 Große Demonstration "Dannenröder Wald retten" (ab 12 Uhr in Dannenrod; mehr Infos)
3. Oktober 2020 Fahrrad-Demo über die A49 (von Kassel nach Stadtallendorf, mehr Infos)
1. Oktober 2020 Beginn der Rodungssaison
26. September 2020 Fahrrad-Demo über die A49 (von Kassel nach Stadtallendorf)
11. September 2020 Bundesweite Demo "Alle für den Danni", Wiesbaden
7. September 2020 Start einer Aktionswoche zum Dannenröder Forst
21. August 2020 Dezentraler Aktionstag & Kampagnenauftakt "Wald statt Asphalt"
Ihr plant, eine eigene Aktion zum Danni zu machen oder Euch bei etwas anzuschließen? Ihr habt Lust, Euch das Ganze mal bei einem Waldspaziergang anzusehen, vielleicht gemeinsam mit anderen Attac-Gruppen aus der Region? Dann meldet Euch bei einfach.umsteigen@attac.de!
Solidarische Grüße vom Attac-Ratschlag
Die Aktiven beim (digitalen) Attac-Ratschlag am 18. Oktober schicken solidarische Grüße an die jungen Attacies und alle anderen Besetzer*innen im Dannenröder Wald. Keinen Autobahnkilometer weiter! Es muss endlich Schluss sein mit Autoland Deutschland. Danke, dass ihr die Stellung haltet! <3
Demo "Dannenröder Wald retten"
Mit etwa 5.000 anderen Menschen haben wir am 5. Oktober im Dannenröder Forst für eine radikale Verkehrswende statt schwarz-grüner Rolle rückwärts protestiert: A49-Ausbau jetzt stoppen! Und: Räumt erst mal die Nazis aus der Polizei, bevor ihr Wald in Asphalt verwandelt!
++ Achtung: Tag X ist da! ++
Es geht los – im Dannenröder Forst wurde der Tag X ausgerufen. Das ist der Tag, an dem alle Menschen, die die Waldbesetzung vor Ort unterstützen möchten, ihre Sachen packen und hinfahren sollten, weil Rodungen und/oder Räumungen beginnen. Heute rückten Baumfäller*innen und Polizei pünktlich zum offiziellen Start der Rodungssaison im benachbarten Herrenwald an. Jetzt ist die Zeit, sich solidarisch zu zeigen und den Protest zu unterstützen!
Ob von Zuhause oder direkt im Danni: Wir haben euch verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt, wie ihr die Proteste unterstützen könnt. Checkt die Bilder direkt unter diesem Text, haltet Euch über Live-Ticker wie z. B. bei der Hessenschau über die Ereignisse auf dem Laufenden, und kommt zur großen Demonstration am 4. Oktober in den Wald, zu der die Attac-Kampagnengruppe einfach.umsteigen mit aufruft!